Fast alle Mauerwerkswände zeigen Risse. Um die Gefährdung für das Bauwerk festzustellen aber auch um Methoden und Zeitpunkt der Instandsetzung zu planen, müssen zunächst die Ursachen der Risse festgestellt werden. Häufig werden unsinnige Maßnahmen ergriffen, weil die Ursachen falsch eingeschätzt wurden. Zum Schutze des Gebäudes und des Geldbeutels gilt es, solche Fehler zu vermeiden.
Die vierstündige Fortbildung gliedert sich in drei Bereiche:
Erkennen der Ursachen der Risse,
Festlegung weiterer Untersuchungen,
Planung der Instandsetzung.
Zunächst wird gezeigt, wie durch genaues Betrachten des Rissbildes (Rissverlauf, Verschiebung der Rissufer etc.) die Ursache des Risses erkannt wird. Zehn Risstypen (Setz-, Schub-, Treib-, Schwind-Risse etc.) werden näher erläutert und in übersichtlichen Tabellen deren typischer Rissverlauf dargestellt. Fotos typischer Rissbilder ergänzen diesen Teil. Im zweiten Teil wird gezeigt, welche weiteren Untersuchungen erforderlich sind, um zu bestimmen, ob die Risse noch aktiv sind und um die Ursachen genauer einzugrenzen. Neben den Möglichkeiten der Rissbeobachtung mit Gipsmarken, Rissmonitoren, Rissbreitenlinealen etc. werden auch weitere Untersuchungen wie Baugrundgutachten, Vermessungen und Kamerafahrten in Abwasserleitungen diskutiert.
Im dritten Teil sollen die Instandsetzungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, die jeweils auch von den Erkenntnissen aus den vorhergehenden Untersuchungen abhängen. Hierbei wird insbesondere auf den schonenden Umgang mit der eventuell geschützten Bausubstanz eingegangen. So werden zum Beispiel der Einsatz von Spiralankern, selbstschneidenden Trockenankern aber auch selbst konstruierten Trockenankern erläutert. Auch das Thema Verpressung/Injektion wird kurz angerissen.